Gerade bei www.musikexpress.de gelesen:
In England wollen Musiker eine Verlängerung des Copyrights für Musiktitel durchsetzen. Bisher ist das Urheberrecht dort auf 50 Jahre nach dem Tod des Komponisten begrenzt. In Deutschland beträgt die Urheberrechtsdauer 70 Jahre, in den USA 95 Jahre nach dem Tod des Komponisten.
Der Streit entfachte, nachdem der ehemalige Herausgeber der Financial Times, Andrew Gowers, der britischen Regierung nahe legte, von einer Verlängerung abzusehen.
Nun haben mehr als 4.500 Musiker und Bands in der Finacial Times eine Anzeige mit der Headline "Fair play for musicians" geschaltet. Zu diesen Bands und Musikern gehören auch die Kaiser Chiefs, U2, Maximo Park, The Who,Paul McCartney, PJ Harvey und Paul Simonon.
Ist diese Verlängerung wichtig?
Mal nachrechnen. Vor 50 Jahren schrieben wir das Jahr 1956. Im November 1956 starb zum Beispiel Victor Young. Gut - kein Engländer, sondern Amerikaner. Wäre in den USA das Urheberrecht auch nur 50 Jahre nach den Tod des Komponisten geschützt, wären jetzt einige Filmmusiken, wie die für "Wem die Stunde schlägt" oder auch "In 80 Tagen um die Welt" vogelfrei.
In England starb 1956 der Komponist Gerald Finzi. Er verfasste mehrere Chorwerke und ein Klarinettenkonzert.
Und von den Musikern, die diese Anzeige geschaltet haben?
Der älteste von Ihnen ist vermutlich Pete Townshend von THe Who. Pete Townhend ist inzwischen 61 Jahre alt. Seine Tochter Emma ist 38 Jahre alt. Vor jedem Industriemagnaten wird der Hut gezogen, wenn er auch an die Zukunft seiner Enkel denkt. Auch, wenn wir nicht glauben, dass Mr. Townshend aus rein egoistischen Motiven mit an der Anzeige beteiligt ist, billigen wir ihm doch das gleiche Recht zu, wie jedem Firmen- und Industrieboss.